Die Federsturmspitze
Das Jahr der Roten Hexe,
Flammleite, 1491 TZ
Ferdersturmspitze
Hochverehrter Sildar Winterhalle,
Ich hoffe Ihr seid bei bester Gesundheit und Eure Erwartungen hinsichtlich Neuigkeiten über den Verbleib der Gesandtschaft aus Miraba sind nicht allzu hoch. Meine Ungeduld wächst, denn noch immer haben wir keine Erfolge diesbezüglich zu melden. Möchte Euch heute über die letzten Ereignisse, die wir in der Felssturmfeste erlebten berichten.
Javic und ich, sowie zwei weitere Begleiter, die Euch noch nicht bekannt sind, ein verrückter Barde namens Solanhis und eine scheue Waldläuferin, die auf den Namen Layla hört, erreichten die Feste. Ich weiß nicht, ob Euch das beeindruckende Gebäude bekannt ist. DerTurm erhebt sich aus der Schlucht wie ein Schwert, dessen Spitze den Himmel durchstößt. Meine Begeisterung war groß, als Savra Belabranta uns empfing.
Ich hatte bereits die Ehre, sie kennen gelernt zu haben. Es war bei der Flussfeste, wo sich fast freundschaftliche Gefühle für sie in meiner Brust hegten. Ich teilte ihr damals von unserem Vorhaben mit (die Suche nach den Gesandten) und sie zeigte sich äußerst hilfsbereit. Ja, sie erwähnte auch Euren Namen, ihr bekannt als guten Freund ihres Vaters.
Nun auch hier am Eingang zur Federsturmfeste zeigte sie sich mit ihrer außerordentlichen Gastfreundschaft höchst erfreut. Unsere Fragen über Geierreiter und deren Flugrouten (eventuelle Räuber) sollten wir mit Generalfeldmarschall Thurl Merosska klären, den sie uns unverzüglich vorstellen werde. Außerdem müssten wir unbedingt zum Festmahl bleiben anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Ritterschaft Federsturm.
In der imposanten Eingangshalle aus weißem Stein erwarteten wir Merosska. Bei seinem Erscheinen ließ ich mich nur kurz von seiner galanten Höflichkeit blenden. Ein kurzer unangenehmer Schauer überlief meinen Körper, als er Layla und mir die Hand küsste.
Die Aufzucht der Geier sei seine große Leidenschaft, und nach dem Mahl würde er gerne unsere Fragen beantworten. Denn Javic rollte seine Karte vor ihm auf, und wollte ihm zeigen, wo die Überfälle der Geierräuber stattfanden. Merosska sprach entsetzt über eigenartige Gestalten hierzulande und erwähnte die Mönche mit den Goldmasken, Wir fragten ihn auch gezielt nach der Aristokratin Deseyna Norvael aus Tiefwasser. Doch wie gesagt, er vertröstete uns auf “nach dem Festmahl, wo wir uns gestärkt und erwärmt austauschen könnten”. Seine schleimige Freundlichkeit ließ mich auf der Hut sein.
Wir wurden in Gästeschlafzimmer von edelster und feinster Ausstattung geführt.
Junge, schöne Initianten und Ritter, ungefähr 10 bis 20 lebten hier auf der Feste und warteten wie wir auf die Feierlichkeiten.
Als wir endlich an der halbrunden Tafel unsere Plätze einnahmen, wurden wir als Helden vorgestellt und willkommen geheißen. Schon lange nicht mehr haben wir solche Köstlichkeiten verspeist. Der Barde Solanhis gab sich übermütig und trank auch so, doch ich glaube, er war voll bei Sinnen, als er der prächtig gekleideten Gesellschaft vom Kult der maskierten Mönche und deren Verehrung der Schwarzen Erde erzählte.
Jäh wurde er von einer Wache unterbrochen, die von einem Mantikore hier in der Schlucht berichtete. Ein gefährliches Wesen mit dem Gesicht eines Mannes, dem Körper eines Löwen, dem Schwanz eines Skorpions und Fledermausflügeln.
Merosska riss sich einen Federring vom Finger, dessen Granat blutrot schimmerte und gab ihn als Belohnung aus, für den, der den Kopf des Mantikores bringt.
Layla benahm sich seltsam und sehr zögernd, doch ich denke zu viele Ritter blieben an der Tafel sitzen. Und so folgte sie mir doch. Vier Pferdegreife standen für uns zur Verfügung. Javic, Solanhis, Belabranta und einige Ritter zogen gen Osten aus. Layla und ich in westliche Richtung. Es war ein unbeschreibliches Gefühl auf diesem Tier, das uns allen gehorchte und hervorragend ausgebildet war, durch die Lüfte zu schweben.
Im Tiefflug gleitete ich hinab zu unserem Feind und Klaue schlug erbarmungslos zu.
Javic und Solanhis eilten uns zu Hilfe. Der Magier zauberte Langsamkeit auf den Mantrikore und Solanhis erzeugte durch das Erzählen eines Witzes bei dem Monster einen kolossalen Lachanfall, der ihn schließlich zum Absturz brachte. Er lachte und lachte und lachte, bis Layla ihm den Todesschuß verpasste. Ich köpfte das Ungetüm und wir flogen zurück zur Tafel.
Welch ein Jubel! Merosska wollte Layla den Ring anstecken, doch sie nahm ihn einfach nur entgegen. Auch ihr war der Generalfeldmarschall nicht ganz geheuer, denke ich. Doch wir hatten keine Zeit uns darüber auszutauschen. Gesang und Tanz beendeten diesen Abend. Auch war ich so frei, mir ein kleines Liebesabenteuer mit einem bezaubernden Initianten in einem Pflanzenzimmer zu gönnen. Ein Sonnenraum, wie der Hübsche mir erklärte, mit vielen Liegen, Fenstern und Pflanzen.
Mitten in der Nacht, ich war schon wieder in unser Gemach geschlichen, weckte uns ein heftiges Klopfen an den Türen. “Überfall! Kommt heraus! Wir brauchen Eure Unterstützung!” Layla wollte nicht öffnen, und ich ließ mir Zeit, meine Rüstung anzulegen. Wir bemerkten, dass Solanhis öffnete und Merosska ihn abführen wollte. Er brüllte “das Katz und Mausspiel hat jetzt eine Ende”. Nachdem ein mächtiger Donnerzauber die Wendeltreppe des Turmes erfüllte, wartete ich noch ein wenig ab, um dann die Herren Ritter zu überraschen.
Als ich aus der Zimmertüre trat, sah ich mich Savra Belabranta gegenüber, die mich sofort angriff. Mehrere aus ihrer Ritterschaft um sie herum. Merosska schlug mit einem riesigen Schwert mehrfach hintereinander auf uns ein… verschwand… und tauchte wieder auf. Sein bevorzugtes Ziel schien Javic zu sein. Die Angsteinflößung durch Solanhis schüttelete er wie Regentropfen einfach von sich ab.
Layla, immer noch im Zimmer schoss durch die geöffnete Tür sehr erfolgreich auf Belabranta.
Javics Zauber Flugzaubergelang und er schwebte schwer verletzt aus dem Fenster, weg vom Kampfgeschehen.
Als ich Belabranta aufforderte mir zu sagen, was hier eigentlich los sei, brüllte sie mir ins Gesicht “Ihr seid des Todes”. “Nach Euch”, war meine Antwort und ich tötete sie.
Merosska tauchte hinter Solanhis auf, doch Laylas präziser Schuß verletzte ihn erheblich. Als Javic einen Feuerball durchs Fenster schleuderte, starben alle Ritter. Nur noch Meroska war am Leben. Trotz des guten Mahls schlugen meine Angriffe fehl. Doch auch er hatte, Seline stand mir bei, mich nicht getroffen.
Eilig versuchte er die Treppe hoch zu steigen, denn dort wartete bei der Spitze des Turmes auf der Aussichtsplattform ein Pferdegreif auf ihn. Solanhis, der ihn verfolgte und es auch bei ihm mit einem Witz versuchte, hatte kein Glück. Layla sprang hinterher, ihr Pfeil in seinem Rücken. Javic schwebte dazu.
Ich selbst raste nach oben und wollte Merosska zuvor kommen und mich selbst auf den Pferdegreif schwingen, doch leider rutschte ich ab. Merosska erreichte das Flugtier und flog ab in die Dunkelheit. Wieder feuerte Javic magische Geschosse ab und ich konnte sehen, dass Merosska leblos im Sattel zu hängen schien, als das Tier nach Osten segelte.
Auf der Plattform war ein Fernglas aufgestellt und es zeigte dieselbe Richtung an. Wir konnten von oben beobachten, dass die Zugbrücke geöffnet war, und viele junge Initianten flohen.
Plötzlich sprang Solanhis von der Turmspitze . Sein Federfallzauber verhinderte den tödlichen Aufprall und er schnappte sich in Windeseile einen d wären mirer Fliehenden. Er bedrohte ihn mit dem Dolch zurückzukommen. Gefesselt und geknebelt musste er jetzt erst noch auf eine Befragung warten, denn wir wollten zuerst die Feste gründlich untersuchen. Javics letzter Blick durchs Fernrohr zeigte einen herrenlosen Greif am östlichen Rand der Schlucht an einer dunklen Erdspalte. Wartete er auf seinen Herrn?
Wir fanden Gold, Waffen und prächtige Federumhänge… aber Hinweise auf die Gesandten von Miraba wären mir lieber gewesen. Das dürft Ihr mir glauben, verehrter Sildar.
Aber doch! Einen Brief fanden wir noch:
Er scheint nicht unwichtig zu sein.
Unsere Geißel berichtete uns, er sei angeworben worden, um einem Luftkult zu dienen.
Erde, Wasser und Luft.
Feuer?
Noch ist das Rätsel, so nenne ich es inzwischen, nicht gelöst.
Aber lange wird es nicht mehr dauern.
Die Götter mögen mit Euch sein.
So verbleibe ich als Eure treue
Enna im Mondgeflüster
Die Prinzen der Apokalypse ist unsere inoffizielle Übersetzung von Princes of the Apocalypse.
Es handelt sich um die Fortsetzung unserer ersten 5E-Kampagne die mit Die verlorene Mine (Lost Mine of Phandelver) begann und uns über die Tyrannei der Drachen zu dieser Storyline geführt hat.
Wer mehr über die Natur unserer Spielberichte erfahren möchte, kann das hier:
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